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Dirk Mueller
Last Updated 05-11-2005
Jabal Al Akhdar
Wer hat nicht
schon einmal davon geträumt mitten im Hochsommer der Arabischen Halbinsel die
Kühle in über 2300m Höhe zu erleben oder im Arabischen Winter richtig zu
frieren ?
Wer diesen Traum wahr werden lassen möchte, muss 5 Stunden richtig Südosten
reisen, aber bitte nur im 4Wheel Drive. Nur diese Spezies Auto ist auf den
Jabal Al Akhdar erlaubt. Der Weg führt erst zum Grenzübergang Mezyad in Al
Ain. Der Grenzübergag links östlich direkt am Jabel Hafeet. Die Prozedur an
der Grenze kann je nach Glück 20 Minuten aber auch 1 Stunde dauern.
Wer mit dem Leihwagen anreist sollte sich vom Vermieter eine Bescheinigung
ausstellen lassen, die die "Ausfuhr" des Wagens ausdrücklich erlaubt. Des
Weiteren ist eine Oman Versicherung unbedingt notwendig. Nach Mezyad öffnet
sich das Land und nur bei guter Sicht sind rechts Dünen und links Berge am
Horizont zu erkennen.
Der nächste Orientierungspunkt ist Ibri ca. 120 Km südöstlich von Al Ain. Je
nach Geschwindigkeit ist die Strecke in ca. 1 Stunde zu bewältigen. Aber sagt
bitte nicht hinterher ich hätte Euch zum Rasen angehalten. Es liegt in Eurem
Ermessen, wie Ihr das Tempolimit auslegt. Übrigens
Geschwindigkeitsüberschreitungen kosten 300 Dhs. Also bitte genügend Kleingeld
mitnehmen.
Wer durch die Wüste fährt sollte immer die Tanknadel im Auge behalten. Das
Tankstellennetz ist nicht so dicht, wie in Europa. Es kann durchaus passieren,
dass die nächste Tankstelle erst nach 150 Km am Horizont erscheint. Also bitte
lieber einmal zu viel Tanken, als einmal zu wenig. Des Weiteren haben die
Geländewagen einen deutlich höheren Verbrauch. Je nach Geschwindigkeit werden
bis zu 22 Liter auf 100 Km konsumiert.
Nach Ibri geht es weiter über Bahla nach Nizwa am Fuße des Jabal Al Akhdar
Gebirges. Nizwa ist eine kleine, aufgeweckte Stadt mit ein paar Hotels und
einem schönen Fort. Der Region heißt übrigens "Ad Dakhliyah".
Die König dieser Region ist der Jabal Shams. Leider ist der Jebel Shams nur zu
Fuß erreichen, gute Kondition vorausgesetzt. Der Weg startet auf 1950m und
findet nach 6 Stunden sein krönendes Ende auf 3009m.
Bequemer lassen sich die Höhen des Jabal Al Akhdar per Auto erkunden. Bevor
man die Reise ins Ungewisse antritt, sollte der Tank ein letztes Mal
aufgefüllt werden. Am Kreisel Ortsausgang Nizwa muss man sich links halten und nach ca. 15
Kilometer geht es links ab Richtung Jabal Al Akhdar. Früher war eine
Zufahrtsgenehmigung erforderlich, doch heute ist der Weg frei, wenn der
Borderpost passiert ist. Danach windet sich die gut ausgebaute Straße immer
höher. Rechts und links laden Parkbuchten zum Halt ein, um den Ausblick über
die Bergwelt zu genießen. Nach ca. 20 Minuten erreicht man das Saiq Plateau.
Saiq ist ein kleiner Ort auf 1800m.
Das Straßennetz ist auf dieser Höhe nur noch teilweise asphaltiert. Ab jetzt
bleibt es jedem selbst überlassen welchem Weg er folgt. Wichtig ist nur bis
zum Sonnenuntergang eine schöne Stelle gefunden zu haben, die einen grandiosen
Ausblick über die Bergwelt des Jabal Al Akhdar bietet. Ein wunderschöner
Aussichtspunkt befindet sich am Mast eines Mobilfunkumsetzers auf 2370m über
N.N.. Man erreicht diesen Punkt wenn man nach dem Jabal Al Akhdar Hotel rechts
abbiegt und der Straße bis auf dem Kamm folgt und dann an einer Kreuzung
links abbiegt. Im Zweifel nach dem Mast Ausschau halten und nach Sichtkontakt
fahren.
Wer wie Eingangs erwähnt mal so richtig frieren möchte, sollte im Januar zum
Jabal Al Akhdar kommen. Bereits kurz nach Sonnenuntergang fällt die Temperatur
auf deutlich unter 10°C ab.
(Zum
Vergrößern bitte auf das Bild klicken).
